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Verkehr und Umwelt

Entlastet das Coronavirus Straßenverkehr und Umwelt?

Seit sich das Coronavirus als gefährlich geoutet hat, sind unsere Straßen leer geworden. Die Luft wird sauberer. Der Straßenlärm nimmt ab. Viele arbeiten im Home-Office und brauchen sich nicht der Gefahr auszusetzen, im Straßenverkehr in einen Unfall verwickelt zu werden. Auch die Digitalisierung vieler Lebensbereiche macht unglaubliche Fortschritte. Diese Feststellungen rechtfertigen die Frage, ob das Coronavirus Straßenverkehr und Umwelt tatsächlich entlastet. Wir wollen darüber sinnieren, inwieweit dieses leidige Coronavirus vielleicht auch positive Entwicklungen provoziert.

Weniger Autos auf den Straßen sind gut. Stimmt das wirklich?

Weil viele zu Hause bleiben oder ihre Arbeiten im Home-Office erledigen, brauchen viele Arbeitnehmer und Freiberufler gar nicht erst mit dem Auto zum Arbeitsplatz zu fahren. Unternehmer bleiben genauso zu Hause, weil ihre Läden und Geschäfte geschlossen bleiben müssen. Leere Straßen sind insoweit eine echte Augenweide. Das ist das Gute an der Kontaktsperre, die den Kontakt der Menschen untereinander einschränkt. Bedenkt man aber, was die Ursache dafür ist, relativiert sich vieles ganz schnell wieder. Unter dem Strich zahlen wir einen hohen Preis dafür, dass die Straßen leer bleiben.

Weniger Straßenverkehr verbessert die Luft

Es ist eindeutig. Je weniger Autos auf den Straßen unterwegs sind, desto besser wird die Luft. Satellitenbilder beispielsweise von Wuhan in China oder anderen Großstädten führen deutlich vor Augen, wie schnell und effektiv sich die Luftverhältnisse zum Guten wenden, sobald die Autos stehen bleiben müssen. Unsere Lungen haben echte Chancen, sich zu erholen. Insbesondere, wer Raucher ist, sollte sich diese Chance zu Nutze machen.

Pandemie-Effekte sind sogar aus dem All sichtbar

Auch wenn weniger Autos unterwegs sind, lässt sich der Straßenverkehr auch aus dem All betrachten. Die Astronauten in der ISS schildern, dass sie die Schlangen vor den Coronavirus-Untersuchungsstellen und die Staus an den Grenzen genau beobachten können.

An den Grenzen staut sich der Lkw-Verkehr

Die Staaten haben vielfach ihre Grenzen zum Nachbarstaat geschlossen. Zweck ist, den Personenverkehr einzudämmen und damit zu verhindern, dass das Virus über die Grenzen getragen wird. Nachteilig ist, dass sich damit auch der Lkw-Verkehr an den Grenzen staut und abgefertigt werden muss. Insoweit hat das Corona Virus auch einen gegenteiligen Effekt auf den Straßenverkehr.

Urlauber müssen auf Urlaub verzichten

Die Kontaktsperre, die die Menschen zwingt, zu Hause in ihren eigenen vier Wänden auszuharren, verhindert die Fahrt in den Urlaub. So haben gerade die Niederlande die Provinz Zeeland für den touristischen Verkehr gesperrt. Grund ist, dass über die Ostertage regelmäßig an die 300.000 Feriengäste die Urlaubstage auf Zealand verbringen. Da damit auch die Ausbreitung des Virus gefördert wird, ist Zeeland nunmehr Tabuzone.

Wir arbeiten zunehmend im Home-Office. Geht doch auch, oder?

Wer kann und darf, arbeitet möglichst im Home-Office in den eigenen vier Wänden. Die elektronischen Kommunikationsmöglichkeiten via E-Mail, Telefax, Handy, Skype oder WhatsApp öffnen Türen, die wir vorher gar nicht wirklich wahrgenommen haben. Vielleicht ergibt sich daraus die Chance, Home-Office als Arbeitsplatz für die Zukunft zu etablieren. Und das Auto kann in der Garage bleiben.

Virtuelle Versammlungen entlasten alle

Das Coronavirus torpediert die Pflicht, dass Aktiengesellschaften, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, eingetragene Vereine oder Wohnungseigentümergemeinschaften regelmäßige Versammlungen ihrer Mitglieder organisieren müssen. Der Gesetzgeber hat in Anbetracht der Gegebenheiten ausdrücklich die Möglichkeit der virtuellen Hauptversammlung ermöglicht.

Neuerdings können Gesellschafterversammlungen erleichtert einberufen werden. Es gelten verkürzte Einberufungsfristen. Die Einberufung ist unter Einsatz ausschließlich elektronischer Kommunikationsmittel möglich. Die Versammlungsteilnehmer können rechtsverbindliche Beschlüsse fassen. Es brauchen, allerdings zum Leidwesen der Hoteliers und Restaurants, keine Tagungsräume mehr reserviert und organisiert zu werden.

Unter dem Strich sind wir damit wieder beim Thema. Die Heerscharen, die Jahr für Jahr zu den Hauptversammlungen aller Art pilgern, bleiben zu Hause und die Autos in der Garage.

Leitfaden: "Rechtliche Informationen zum Coronavirus" geschrieben von Volker Bellaire. Stand: 22.04.2020

Rechtliche Informationen zum Coronavirus

Rettungsdienste kommen schneller zum Patienten

Da die Straßen leer oder zumindest leerer sind als gewöhnlich, kommen Rettungsdienste schneller zum Einsatzort. Teils kann sogar auf Blaulicht und Signalhorn verzichtet werden. Wer schnelle Hilfe braucht, dürfte dankbar sein, wenn die Nachbarn ihre Autos in der Garage lassen.

Polizei und Feuerwehr kommen schneller zum Einsatzort

Diese Vorteile zeigen sich auch, wenn Polizei und Feuerwehr zum Einsatz fahren. Brennt es in der Vorstadt, dürfte die Feuerwehr erheblich schneller die Wasserspritze ins Feuer richten, als wenn sich die Einsatzkräfte mit Blaulicht und Signalhorn durch den alltäglichen Straßenverkehr kämpfen müssten. Oder hebelt der Einbrecher die Terrassentür auf, dürften die Polizisten schneller vor Ort auftauchen, als der Übeltäter die Flucht ergreifen kann.

Fortschritte in der Digitalisierung

Wir leben in einem zunehmend digitalen Zeitalter. Welche Fortschritte möglich sind, zeigt gerade die Situation um das Coronavirus. In jedem Labor wird geforscht und produziert. Im Straßenverkehr könnte sich die Handyortung als nützlich erweisen. Dabei geht es darum, anhand der Aufenthaltsorte der Handybesitzer festzustellen, wer sich in der Nähe einer mit dem Coronavirus infizierten Person aufgehalten hat. Dadurch soll es möglich sein, Kontaktwege besser nachzuverfolgen und das Infektionsrisiko einzudämmen. Dass die Handyortung datenschutzrechtlich kritisch zu bewerten ist, steht auf einem anderen Blatt.

Nachteil, wenn alle zu Hause bleiben: Höhere Feinstaubemissionen

Auch wenn die Luftverhältnisse infolge verringerter CO2-Emissionen insgesamt besser werden, ist festzustellen, dass es höhere Feinstaubemissionen gibt. Grund dafür ist, dass vermehrt Holzöfen zu Hause befeuert werden. Diejenigen, die infolge der Ausgangsbeschränkungen zu Hause bleiben oder arbeiten, möchten natürlich auf eine angenehme Wärme nicht verzichten und befeuern ihre Kaminöfen.

Alles in allem

Es ist schwierig, ein überzeugendes Fazit zu ziehen. Dafür ist es sicherlich auch noch viel zu früh. Auch wenn Corona interessante Ausblicke bietet, ist es immer noch ein teuflisches Virus, das uns in unserer Existenz bedroht. Wenn es aber dazu führt, dass wir unsere Existenz und die Bedingungen, unter denen wir unser Leben führen, überdenken, könnte es auch seine guten Auswirkungen haben.

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Autor Volker Beeden vgwort-pixel

Datum 3. April 2020

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